Weißeritzpark Kammgarnspinnerei

Nr. 13 – Weißeritzpark (ehemalige Kammgarnspinnerei)

Franz Dietel und sein Schwager Felix Schmitt gründeten im Jahre 1880 die Kammgarnspinnerei. Der Standort wurde auf Grund der für die Spinnereibetriebe günstigen klimatischen Bedingungen gewählt. Im Jahr 1883 erfolgt der Bau des Gleisanschlusses an die Kleinbahn. Da Franz Dietel sehr sozial eingestellt war, richtete er bereits im 19. Jhd. eine Betriebskrankenkasse ein. Die schweren Schäden, die das Hochwasser von 1897 anrichtete, waren für Franz Dietel Anlass, sich für den Bau der Talsperren an der Wilden und der Roten Weißeritz einzusetzen. Dietel war als Geschäftsführer bis Ende 1909 tätig. Er verstarb im März 1918. Am 1. Oktober 1906 trat Richard Wolf in die Spinnerei ein. Er arbeitete im Gemeinderat, im Schulvorstand und in der Dresdner Handelskammer mit. Im Jahr 1917 musste das Unternehmen wegen des Ersten Weltkrieges geschlossen werden. Zwei Jahre später, im Jahr 1919, wurde die Produktion wieder langsam angefahren. Es folgte die Erweiterung und Erneuerung des Maschinenparks, mit dem Ziel, auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig zu werden. In der näheren Umgebung ließ Wolf Werkswohnungen errichten. Im Jahr 1935 ging Richard Wolf in den Ruhestand. In der DDR-Ära war die Kammgarnspinnerei – ab 1973 Buntgarnspinnerei – einer der großen Arbeitgeber in Freital, wurde aber mit der Wende geschlossen. Heute beherbergt das Gebäude unter dem Namen „Weißeritzpark“ verschiedenste Geschäfte. Im Volksmund wird es das „BUGA Center“ genannt.